Immer mehr junge Leute und Familien setzen auf dieses trendige Gefährt. Der VW-Bus steht für Freiheit, Flexibilität und auch ein bisschen Image. Dazu noch den Thule-Biketräger und alles ist perfekt. Auch wir sind neugierig. Macht ein Bus wirklich Sinn, lohnt es sich finanziell und viele weitere Fragen, die nicht nur uns beschäftigen, möchten wir beantworten. Mit eingefleischten VW-Bus-Liebhabern braucht man darüber nicht sprechen. Sie wissen, dass das seinen Preis hat, aber entweder liebt man den Bus und das Campen, oder eben nicht. Wir sind gespannt und machen uns für 10 Tage auf den Weg Richtung Italien. Erste Station soll Elba sein, von da an wollen wir uns „treiben lassen“, wie man es doch so schön kann, denn mit einem Bus sind wir doch so schön flexibel. Gesagt, getan.

Erster Eindruck vom VW T6 California
Erster Eindruck vom VW T6 California (c) Outdoormind

Erster Eindruck VW T6 California Ocean

Wir holen unser neues „Heim“ für die nächsten Tage ab. Der Bus fährt sich äusserst komfortabel und die Innenausstattung ist sehr edel und sportlich zugleich. Mit dem Fahrradträger macht der T6 einen sehr dynamischen Eindruck. Der Dieselmotor und die 204PS/150kW machen sich bemerkbar. Für die Autobahn perfekt und angenehm zu fahren dank 6-Gang Manuell 4Motion Schaltung, Spurwechselassistent und automatischen Distanzregelung ACC. Beim Einparken unterstützt die Rückfahrkamera und die Einparkhilfe.

VW T6 California Ocean Blue erster Eindruck
VW T6 California Ocean Blue erster Eindruck (c) Outdoormind
Sitzgruppe VW T6 California
Sitzgruppe VW T6 California (c) Outdoormind

Nun ist Packen angesagt. Und das bedeutet: Weniger ist mehr, schlau überlegen und Dufflebags statt Koffer. Wir sind ja schon ein wenig erprobt, was Campen betrifft, nach unserer Outdoormind Bike-Safari und unserer Outdoormind Ski-Safari, jeweils mit einem Wohnmobil. Nun müssen wir aber ein wenig intelligenter packen, denn so viel Stauraum wie bei einem Wohnmobil haben wir nicht. Wir sind jedoch überrascht, wie viele kleine Fächer im California integriert sind. Da hat wirklich jemand mitgedacht. Dazu kommt eine ordentliche Ablagefläche hinter der Rückbank. Für zwei Personen also schon eine luxuriöse Angelegenheit. Die Bikes werden auf dem Fahrradträger angebracht, welcher übrigens auch einen sehr stabilen Eindruck macht. Und los geht es.

Fast wie daheim

Wir fühlen uns fast wie zuhause, auch wenn das Bad nicht in unmittelbarer Nähe ist und uns nur eine kleine „Wohnfläche“ zur Verfügung steht. Das Gefühl so frei zu sein, immer alles dabei zu haben, jederzeit anhalten und bleiben zu können, ist einfach genial. Das haben wir bei unseren Wohnmobil-Trips bereits schätzen gelernt. Unsere erste Nacht im Bus verläuft unproblematisch am Hafen in Piombino.

Hier ruhen wir uns nach unserer späten Ankunft noch für ein paar Stunden aus, bevor es morgens auf die Fähre nach Elba geht. Das ist ja ideal, denken wir, denn wir können ja jederzeit überall stehen bleiben und ein Nickerchen machen. FAST! Denn zu beachten gilt, dass man in Italien zum Beispiel nicht einfach „Wildcampen“ darf. Wenn man diese Regelung nicht befolgt, können hohe Bussen anstehen. Also versuchen wir uns daran zu halten und es klappt die folgenden Tage wunderbar. Auf Elba besuchen wir einen Campingplatz, in den Dolomiten campen wir „wild“ auf einem Pass und einem Parkplatz, auf dem dies sogar offiziell erlaubt ist und am Reschenpass campen wir direkt an der Bergbahn Schöneben. Auch hier sind Camper willkommen.

Wildcamping Dolomiten
Wildcamping Dolomiten (c) Outdoormind
Wildcampen an der Bergbahn Schöneben VW T6 California Ocean Blue
Wildcampen an der Bergbahn Schöneben (c) Outdoormind
Biketräger VW
Biketräger VW (c) Outdoormind

Die einzige Organisation, die man hinkriegen muss, ist das Nutzen von Sanitären Anlagen. Zu Beginn ungewohnt, aber man gewöhnt sich daran, dies strategisch zu planen. Und wenn alle Stricke reissen und keine Dusche in nächster Nähe ist: Unbemerkt die wunderbare „Outdoordusche“ vom VW California nutzen. Das ist die besten Erfindung und Zusatzausstattung überhaupt! Vor allem im Sommer ist das die ideale Möglichkeit, um Salzwasser abzuduschen oder nach einer Biketour frisch zu machen.

Aussendusche VW T6 California
Aussendusche VW T6 California (c) Outdoormind

So ist man für ein paar Tage dann wirklich autark und nicht mehr auf einen Campingplatz angewiesen. Einzig und alleine Strom ist ein bisschen das Thema, wenn man Lebensmittel kühlen möchte. Das ist vielleicht das Einzige, was noch Optimierungspotenzial hätte.

Unser Schlafplatz unter dem Aufstelldach
Unser Schlafplatz unter dem Aufstelldach (c) Outdoormind

Wir haben uns rundum wohlgefühlt und stets oben im Aufstelldach geschlafen, was wir als sehr angenehm empfanden. Die Auflagefläche ist sehr bequem und gemütlich. Im Sommer ist es sehr luftig und atmungsaktiv. Da wird die Bergluft automatisch ins Innere gespült. Man schläft quasi wie in einem Zelt, nur komfortabler. Morgens geniessen wir einen warmen Kaffee und ein Müsli, entweder draussen dank der Campingstühle, die in der Heckklappe verstaut werden und dem Tisch, der in der Schiebetür untergebracht ist (praktisch!), oder aber im Inneren, denn die Sitzgruppe ist auch sehr gemütlich und lädt zum Verweilen ein.

Camping mit dem VW T6 California
Camping mit dem VW T6 California (c) Outdoormind
Kaffeekochen am Morgen Camping VW T6 California
Kaffeekochen am Morgen (c) Outdoormind

Der neue VW T6 California

Wir testen den neuen VW T6 California Ocean. Ganz so neu ist der T6 jedoch nicht mehr, denn seit September 2015 rollt dieser bereits auf den Strassen. Er kommt in drei Ausstattungslinien daher: Beach, Coast und Ocean. Der California Ocean bietet eine umfangreiche Serienausstattung, wie Standheizung, Climatronic, Doppelverglasung, Zuziehhilfen und vielem mehr. Das Aufstelldach ist elektrohydraulisch betrieben, hebt und senkt sich auf Knopfdruck. Eine LED-Beleuchtung im Aufstelldach und der Heckklappe bereiten ein schönes Wohlfühlambiente im Fahrzeug.

Hochklappbares Aufstelldach VW California T6
Hochklappbares Aufstelldach VW California T6 (c) Outdoormind

Unser Modell bietet zudem eine Mehrausstattung von beispielsweise der Komfort-Schlafauflage, einer Anhängerkupplung, dem Navi „Discover Plus“, einem Aussenanschluss für Frischwasser, einer Markise, Fenster mit Fliegengitter usw. Die Küche beinhaltet ein Edelstahl-Spülbecken, eine 42-Liter Kühlbox mit Einhängekorb und einen Zweiflammen-Gaskocher.

Die Preise für den neuen California starten bei CHF 42‘200.- inkl. MwSt. Die Sondermodelle sind bereits ab CHF 40‘700.- inkl. MwSt. erhältlich. Unser getestetes Modell liegt bei CHF 70’977.- CHF (150 PS, 7-Gang-Automat)inklusive Mehrausstattung.

VW T6 California Ocean Blue
VW T6 California Ocean Blue (c) Outdoormind
Traumaussicht Bergwelt VW T6 California
Traumaussicht Bergwelt VW T6 California (c) Outdoormind
VW T6 California Ocean Blue Alta Badia Dolomiten
VW T6 California Ocean Blue Alta Badia Dolomiten (c) Outdoormind
VW T6 California Ocean von der Front
VW T6 California Ocean von der Front (c) Outdoormind

Fazit VW T6 California Ocean

Natürlich kann man für das Geld viele schöne Urlaube machen, aber so darf man bei diesem Liebhaberstück nicht an die Sache herangehen. Denn obwohl der VW Bus nicht billig ist, lieben ihn die Leute. Nach unserer Testfahrt wissen wir auch warum. Man kauft einen California vielmehr für den Lifestyle, das Freiheitsgefühl und um jede Menge Dinge hineinzuwerfen und irgendwo hinzufahren. Im Vergleich zu einem Wohnwagen oder Wohnmobil ist der California viel handlicher und ideal für schmale Strassen in Italien und daher auch einfach(er) zu fahren. Zu beachten gilt jedoch stets, dass Wildcamping nicht überall erlaubt ist und Campingplätze auch Hochsaison haben und eine Reservierung erforderlich ist. Teilweise ist also doch noch ein wenig Planung angesagt. Ansonsten ist dieses Gefährt der ideale und treue Begleiter für Biker und Outdoor Enthusiasten, die das Abenteuer suchen.

Mehr Informationen gibt es auch auf der VW Webseite

VW T6 California Ocean Blue beim Camping
VW T6 California Ocean Blue beim Camping (c) Outdoormind