Vor einer Woche bescherte uns Frau Holle mit unglaublich viel Schnee im Westen. Chamonix und Courmayeur waren die Orte, die sich über den meisten Schnee freuen durften. Im Durchschnitt fiel 50 bis 90 Zentimeter Neuschnee und örtlich gab es sogar bis zu 140 Zentimeter. Allerdings stieg auch die Lawinengefahr und damit die Skala auf Lawinenwarnstufe 4. Deshalb haben wir uns im Wald bewegt. Die Lawinengefahr ist dort bedeutend geringer, dennoch sollte man Wälder mit grossen Steilhängen vermeiden. Da Treeruns eine gewisse Technik abverlangen, ist man den „Wannabees“ in der Regel voraus. In Vallorcine und Courmayeur gibt es sehr gute Treeskiing Spots.


Freeriden in Courmayeur
Für Freerider ist Courmayeur ein sagenhafter Hot-Spot, der die Herzen höher schlagen lässt. Die Fakten liegen auf der Hand:

Von Courmayeur aus hat man Zugang zum Mont Blanc, dem höchsten Berg in Europa (4.810 Meter). Der Skyway bringt dich hinauf in das Gebiet vom Mont Blanc, welches nur aus Freeride-Varianten besteht. Das bedeutet natürlich auch: Ohne Ausrüstung und Wissen hat man dort abseits nichts verloren. Generell gibt eine Vielzahl an nordseitigen Freeride-Varianten in Courmayeur und für Heliski-Fans ist dieses Gebiet ebenfalls sehr gut erschlossen. Wenn der Sturm aus dem Westen kommt wird Courmayeur häufig mit einer Ladung Schnee versorgt und bietet daher ideale Bedingungen.
Auch wir hatten das Glück mitten drin statt nur dabei zu sein. Der Ort war nahezu im Ausnahmezustand. Die Italiener wussten gar nicht mehr wohin mit dem Schnee, also wurde dieser per LKW abtransportiert. Zu viel Schnee bringt natürlich auch Gefahren mit sich, also wurden die Lifte im oberen Sektor nicht geöffnet. Daher blieben uns „nur“ die Treeruns. Wir hätten uns bei diesen Bedingungen vermutlich aber so oder so auf die Wälder fokussiert.
Treeskiing in Courmayeur
Das Skigebiet Courmayeur besteht aus drei Sektoren: Dem Heliski-Sektor, Mont Blanc Sektor und Courmayeur Chécrouit/Val Veny Sektor. Wir haben uns den Chécrouit/Val Veny Sektor genauer angesehen. Hier gibt es eine Vielzahl an Abfahrten durch und im Waldgelände.
Im Sektor Dolonne gibt es verschiedene Varianten, wie Canale die Dolonne da Youla, Canale di Dolonne da Le Greye, Canale di Dolonne rientro acquedotto und viele mehr. Alle Abfahrten landen unten in Courmayeur bei der gleichnamigen Gondelbahn Dolonne. Bei der Abfahrt durch das Dolonne Couloir gilt es Vorsicht geboten, da es Lawinen leicht haben. Der Sonntag bescherte uns gute Sicht, sodass wir diese Abfahrt machen konnten. Zwei, drei runs später ist diese Abfahrt gut verspurt, da man aus der Courmayeur Mont Blanc Funivie Seilbahn gute Einsicht in die Variante hat.

Ansonsten haben wir uns die meiste Zeit im Wald aufgehalten. Hier gibt es schöne Varianten im Bereich Boshi Val Veny. Boshi La Gabba ist am beliebtesten wenn es schlechte Sicht gibt. Hier gilt es einer der Ersten zu sein, da dieser Bereich ebenfalls schnell verspurt ist. Es ist recht offensichtlich und gut einsehbar. Ausserdem bietet sich der Boshi Bertolini Bereich zum Treeskiing an. Es ist ebenfalls nordseitig und gut bei schlechter Sicht. Einzig und alleine auf die Lawinenverbauungen sollte man Acht nehmen, da diese teilweise sehr eingeschneit sind. Weitere interessante Gebiete: Boshi Pra Neyron und Boshi Pré de Pascal.



Neben grandiosen Freeride-Abfahrten gibt es besten Cappuccino, leckeren Wein und Spezialitäten aus dem Aostatal, die einen Trip nach Courmayeur unvergleichlich machen.
Unterkunft Courmayeur
Wir haben das Hotel Berthod für unser Wochenende ausgesucht. Das Dreisterne-Hotel liegt im Herzen von Courmayeur und ist nur 700 Meter vom Dolonne Lift entfernt. Das familiengeführte Haus besteht bereits seit 1960 und ist das erste Hotel, welches in Courmayeur als Bed & Breakfast eröffnet hat. In der Zwischenzeit wurde das Hotel stetig erweitert und renoviert. Das Besondere ist die Herzlichkeit der Familie. Seit Generationen wird dieses von der gleichen Familie geführt. Giulia leitet das Haus mit ihrer Schwester, die Mutter arbeitet in der Küche, backt Kuchen und Kekse, der Onkel ist der Hauswart, der Bruder hilft an der Bar und die Oma herrscht über alle. :) Es ist wirklich sehr herzig und man fühlt sich von Beginn an wohl. Auch die 30 Zimmer sind sehr schön und für italienische Verhältnisse sehr modern eingerichtet. Es gibt eine Tiefgarage (bei viel Schnee in Courmayeur ideal!) und einen Skikeller. Morgens kann man sich beim grosszügigen Frühstücksbuffet für den Tag stärken und mit einem leckeren Cappuccino in den Tag starten.





Preis-Leistung passt ebenfalls. Können wir nur empfehlen!
Mehr Informationen findet ihr auch unter http://www.hotelberthod.com
Mehr Informationen zu Courmayeur gibt es unter http://www.courmayeur-montblanc.com und mehr Informationen zum Freeriden in Courmayeur unter http://wepowder.de/playgrounds/courmayeur. Am besten seid ihr natürlich mit Guide unterwegs. Gute Freeride-Maps und Bücher sind ebenfalls zu empfehlen.
Wir kommen auf jeden Fall wieder um die gesamte Vielfalt zu erkunden!