Stand up Paddling (kurz SUP) bekommt immer mehr Fans. Diese Sportart macht nicht nur wunderbar den Kopf frei, sie kann in kürzester Zeit erlernt werden und kräftigt die komplette Core- also Rumpf-Muskulatur. Ein Brett und ein Paddel – mehr ist dazu außer Wasser nicht nötig, oder?

Wer könnte Anfängern bessere Tipps geben, als die Nummer Eins unter den Paddlern: SUP World Champion 2014 & Fastest Paddler on Earth, Connor Baxter (20)!
Im Rahmen eines exklusiven Race Paddle Workshops von Starboard nutzte Kathi von Outdoormind am Starnberger See die einmalige Gelegenheit, erst mit dem jungen Experten aus Maui/Hawaii an ihrer eigenen Technik zu feilen und ihm danach seine Tipps zu entlocken.

Tipps vom Profi Connor Baxter zum Thema SUP
Tipps vom Profi (c) Starboard / Andy Klotz
Kathi von Outdoormind beim SUP mit Connor Baxter am Starnberger See
Kathi von Outdoormind beim SUP (c) Starboard / Andy Klotz

Interview mit Connor Baxter

Connor, welches Board eignet sich am besten um die ersten SUP-Erfahrungen zu sammeln?
CB: Ich würde zu einem iSup (inflatable Sup) raten. Die aufblasbaren Bretter sind perfekt dafür. Sehr stabil und dabei trotzdem weich – so muss man keine Angst haben, sich beim Fallen zu verletzen. Und: Je breiter das Brett, desto besser liegt es im Wasser. Raceboards sind schmaler und wackeliger – gerade das ist für Anfänger nicht so optimal. Vor neun Jahren – da war ich 11 – hatte ich das Vergnügen noch nicht. Da hab ich mein hartes Longboard nicht nur zum Surfen sondern auch zum Paddeln verwendet. Und hab mir einige Male die Knie aufgeschlagen…

Und dann? Einfach draufstellen und los?
CB: Die Grundlagen sollte man sich bestenfalls von jemanden zeigen lassen – in SUP-Clubs gibt’s Ausrüstung und Boards zu leihen. Dauert auch nicht lange – klärt aber alle wichtigen Fragen. In einer Stunde kommt man schon ganz gut voran und entwickelt ein Gefühl für das SUP. Danach heißt es üben, üben, üben… Auch mein Motto: Niemals aufgeben & dabei immer Spaß haben!

SUP Session mit Connor Baxter am Starnberger See
Connor Baxter beim SUP (c) Starboard / Andy Klotz

Gibt es eigentlich eine spezielle Paddel-Technik für Girls?
CB: Nein, nicht wirklich. Welche Technik man verwendet, hängt davon ab, wie trainiert man ist und welchen Körperbau man hat. Manche fallen einem leichter, für andere braucht man mehr Übung. Ich habe mir alle angeschaut und dann meine eigene Technik daraus entwickelt. Das allerwichtigste ist, seine Core-Muskulatur, den gesamten Oberkörper (also Bauch, Rücken, Wirbelsäule und Beckenboden) anzuspannen. Der ideale Abstand der Hände auf dem Paddle ist schulterbreit, die Arme sollten relativ gestreckt gehalten werden. Das ist weniger anstrengend.
Und niemals das Paddle zu weit vorne einzustechen. Nur soweit es mit dem Oberkörper nach vorne geht. Am besten einen Punkt fixieren und dann versuchen, immer ungefähr dort zu beginnen. Ein weiterer Fehler ist, das manche zu weit nach hinten drücken. Das Paddel sollte nur bis ungefähr zur Mitte des Boards gedrückt werden. Dann aus dem Wasser nehmen, für geringeren Widerstand senkrecht drehen und alles von vorne. Wenn man dann noch seine Hüfte etwas vorschiebt während man das Paddel nach hinten zieht, sollte es super klappen.

Wo lernt man einfacher – am See oder im Meer?
CB: In stehenden Gewässern lernt man schneller. Da kann man sich ganz auf das Paddeln konzentrieren, ohne auch noch über Wellen nachdenken zu müssen. Allerdings hat das Brett im Salzwasser einen besseren Auftrieb. Und nochwas: bitte immer mit Leash (Leine) am Bein. So kann beim reinfallen nichts passieren. Das Paddel schwimmt, aber ein Board wird schnell abgetrieben… Die Leashw ist also echt ein großer Sicherheitsfaktor.

Bist du auch schonmal auf einem Fluß gepaddelt?
CB: Ja – mein schönstes Erlebnis hatte ich in Afrika, als ich 2011 zusammen mit Bart de Zwart neun Tage lang den Sambezi runtergepaddelt bin. Überall am Flussbett waren wilde Tiere, es war ja Trockenzeit! Hippos, Elefanten, Zebras – und Krokodile im Wasser. Ich war zwar schonmal im Zoo aber das ist ja kein Vergleich – einfach der Wahnsinn!

SUP Session mit Connor Baxter am Starnberger See
Connor Baxter beim SUP (c) Starboard / Andy Klotz

(Tipp: Auf reißenden Flüssen sollte man sich nur mit etwas Erfahrung, einem ortskundigen Guide und der richtigen Schutzausrüstung wie z.B. einem Helm wagen)

Was ist deine nächste Challenge – du hast doch schon alles gewonnen…
CB: Ich will die Molokai 2 Oahu Challenge (32 Meilen auf offenem Meer) 10 mal hintereinander gewinnen. Und das meine ich ernst…

Sprichts und grinst dabei über das gesamte Gesicht. Connor schafft auch das. Bei seinem ersten Gewinn dieses schwierigen Rennens war er mit gerade mal 14 Jahren der allerjüngste. Zuletzt übrigens 2014, in nur 4.08.08 – der aktuellen Rekordzeit! Für seine 20 Jahre klingt das verdammt abgeklärt und ist eine echte Ansage. Aber er weiß was er tut und was er kann. Das macht ihn so erfolgreich. Keep my Fingers crossed – wenn mein Muskelkater in der Schulterpartie dann wieder vorbei ist… ;)

Mehr Informationen gibt es auch unter http://www.connorbaxter.com und http://www.star-board-sup.com