Die Bike-Region Scuol Samnaun Val Müstair liegt im Dreiländereck Schweiz-Österreich-Italien und bietet 800 Kilometer Mountainbike-Touren. Dort befinden sich unzählige fabelhafte Panoramatrails die Bikerherzen höher schlagen lassen. Dazu lässt die traumhafte und wilde Natur vom Alltag entfliehen und Ruhesuchende finden zum Beispiel auf einer Biketour rund um den Nationalpark Trailspass. Freerider können sich in der Silvrette-Arena auf den von Downhill-Legende Claudio Caluri gestalteten Flowtrails austoben.
Mountainbike-Destination Scuol
Wir reisen mit dem Auto von Zürich an. In knapp 2.5 Stunden sind wir in Scuol und parken direkt bei der Bergbahn Motta Naluns. Claudio Daguati vom Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair und George von Supertrail-Rides begrüssen uns herzlich. „Im Engadin gibt es (eigentlich) nur Sonne“ scherzt George, einer unserer Guides für die nächsten 3 Tage. Heute ist es bewölkt, aber wenigstens regnet es nicht. Die Gruppe ist voll motiviert und freut sich auf den ersten Ride des verlängerten Wochenendes. Wir sind gespannt die für uns noch unbekannte Bike-Region Scuol Samnaun Val Müstair kennenzulernen.

Apfelstrudel-Alm und Mineralquellen
Die ersten Höhenmeter sparen wir uns und es geht hinauf mit der Bergbahn, um einen der längsten zusammenhängenden Trails in Scuol zu fahren. Oben angekommen geht es circa 500 Höhenmeter weiter über Schotter und Singletrails hinauf zum Traileinstieg. Wir passieren den Speichersee und die Alp Laret, die sogenannte Apfelstrudel-Alm. Grandiose Aussichten und flowige bis technische Passagen erfreuen uns auf den Trails, die uns 1.789 Höhenmeter bergab tragen. Und: Das Wetter hält, kein Wanderer und kein anderer Biker sind zu sehen. Wir haben die Trails nur für uns und geniessen die Freiheit auf den Trails.



Erfrischung gibt es an Quellen und Brunnen. Eigentlich nichts ungewöhnliches für die Schweiz, aber das Trinkwasser rund um Scuol schmeckt besonders gut. In dieser Region entspringen über 20 Mineralquellen. Wenn Regen auf den Boden fällt, sickert das Wasser über viele Jahre und Jahrzehnte durch die verschiedenen Gesteins- und Erdschichten. Dabei wird das Wasser durch einen natürlichen Prozess gereinigt und mit Mineralien angereicht. Einige davon mit besonderen physischen Eigenschaften, die traditionell für medizinische Zwecke eingesetzt werden. Ursprünglich war hier Wellness grossgeschrieben und Scuol ein weltbekannter Kurort.
Unser Downhill endet an der Talstation der Bergbahn, unserem Ausgangspunkt. Wir waschen unsere Bikes und trinken ein Après-Bike Bier. Viel Zeit bleibt jedoch nicht, denn der Postbus, der uns nach Samnaun bringt, wartet bereits auf uns. Der abenteuerliche Biketräger sorgt für Skepsis auf unseren Gesichtern. Aber die Bikes kommen mit uns gut im abgeschiedenen Samnaun an. Die Anfahrt dorthin ist ein Highlight: Eine grossartige Bergstrasse durch enge und dunkle Tunnel führt in das Bergdorf. Teilweise sind diese unbeleuchtet und einspurig. Samnaun ist sehr ursprünglich und abgeschieden. Dazu ist es die einzige Zollfreistation der Schweiz.

Bike-Hotel Laret
Wir checken im Bike-Hotel Laret ein. Das familiengeführte Hotel ist Mitglied der Graubünden Mountainbike Hotels, das heisst inkludiert ist zum Beispiel die Beförderung auf allen Sommer-Bergbahnen, Sportler-Verpflegung, Bike-Keller, gratis Eintritt in das Alpenquell Erlebnisbad und vieles mehr. Alle Graubünden Mountainbike Hotels liegen entlang von Bikerouten und Trails und bieten nach einem anstrengenden Tag auf dem Bike alles, was sich das Mountainbikerherz wünscht.
Für uns heisst das: Ab in die Sauna bevor es zum Abendessen geht. Das Vier-Gänge-Menü und die erlesene Weinauswahl ist hervorragend. Wir lassen den Biketag Revue passieren und besprechen den nächsten Tag, der schon vor der Tür steht. Wernie von Supertrail-Rides wird uns die schönen Trails in Samnaun zeigen, zumindest einen Teil davon.

Panoramatrails und Schmugglerpfade in Samnaun
Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir zur Doppelstock Bergbahn Samnaun, die uns von der Talstation in Samnaun Ravaisch zur Bergstation auf dem Alp Trida Sattel (2500 m) führt. Von da aus geht es circa 500 Höhenmeter hinauf zum Salaaser Kopf. Zwischendurch gibt es ein wolkenfreies Fenster, um Fotos zu machen. Ansonsten verwehrt uns Mutter Natur die Sicht auf die umliegende Bergwelt. Wir können nur erahnen, welch Panorama sich dahinter verbirgt.


Bei eisigen Temperaturen kämpfen wir uns zwei steile Rampen hinauf. Oben rieselt es Schnee und die Wanderschilder sind mit Eis verkleidet. Schon mal der erste Vorgeschmack auf den vor uns liegenden Winter. Jeder ist froh dass wir zügig weiterfahren und uns nicht zu lange am höchsten Punkt aufhalten. Über Thermo-Handschuhe hätte sich in diesem Moment der ein oder andere gefreut.

Bergab werden wir aber belohnt und dürfen über eine lange Abfahrt über den Salaaser Kopf ins Tal fahren. Zwischendurch Flow, dann ist Technik gefragt bei etlichen Spitzkehren. Absteigen müssen wir am Wasserfall vom Salaaser Bach bei Sot Craps. Ein Sturz wäre hier fatal. Da gibt es keine Diskussionen.



Nach einem letzten technischen Trail landen wir hungrig aber happy zurück im Hotel Laret. Dort erwartet uns zur Stärkung eine feine Maroni Creme Suppe und eine Bündner Platte mit Bergkäse und feinster Salsiz aus reinem Rind von der Metzgerei Hatecke. Am Nachmittag bringt uns Wernie mit dem Bike-Shuttle von Supertrail-Rides zurück nach Scuol wo wir im Hotel Fili einchecken. Die Bikes finden einen Platz im Bikekeller und wir hüpfen unter die warme Dusche.
Bike Villa von Supertrail-Rides
Heute besuchen wir die Bike Villa, die Base von Supertrail-Rides und ihren Gästen. Sie bietet Platz für 17 Personen in drei Apartments. Von dort aus geht es direkt auf die Trails. Für uns hat Wernie, der ausgebildeter Koch ist, ein leckeres Risotto gezaubert. Claudio von der Tourismusregion Scuol Samnaun Val Müstair und Mike Frei von Graubünden Bike geben uns Hintergrundinformationen zur Bike-Region und wir lassen den Abend bei guten Gesprächen und einem guten Glas Braulio ausklingen.

Val Müstair Nationalpark
Morgenstund hat Gold im Mund… Wir frühstücken um sieben Uhr morgens. Das Sportlerfrühstück mit selbstgemachten Produkten ist sehr fein. Um acht Uhr geht es bereits auf das Bike. Wir starten vom Hotel aus mit dem Bike Shuttle nach S-charl. Die ehemalige Bergarbeitersiedlung gibt dem Val-S-charl seinen Namen. S-charl liegt auf 1.800 Metern und befindet sich auf dem Weg von Scuol über den Pass da Costainas und Lü ins Val Müstair. Nur 13 Häuser gibt es in diesem kleinen Dorf. Im Sommer kann man es mit dem Auto oder Postauto erreichen, im Winter mittels Pferdeschlitten.


Für 1.700 Höhenmeter Downhill werden wir heute 1.000 Höhenmeter Uphill bewältigen. Die ersten 700 führen über Schotter und Singletrail vorbei an der Alp Astras. Das Panorama kann sich sehen lassen. Hike-a-Bike Passagen führen uns über hochgelegene Bergwiesen zu unserem höchsten Punkt: Funtana da S-charl.


Wir blicken von der Hochebene auf die umliegende Bündner Bergwelt. Wir können ein paar Skilifte vom Skigebiet Mischuns im Münstertal entdecken. Der folgende Trail schlängelt sich am Hang entlang und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Was für eine Kulisse! Schwindelfreiheit und Fahrkönnen ist jedoch vorausgesetzt, da der Trail anfangs recht schmal am Hang entlang verläuft. Später wird es flowiger und das Fahrvergnügen ist bei hundert Prozent.



Freudige Gesichter versammeln sich am Parkplatz vom Ofenpass. Im Hotel und Restaurant Süsom-Givè gibt es Maroni-Suppe und Pasta zur Stärkung mit Bergblick. Da lässt es sich gleich noch besser speisen.
Trail-surfing rund um den Val-Müstair Nationalpark
Weiter geht es hinauf zur Alp Champatsch, unser letzter Anstieg für heute. Die Motivation für die bevorstehende lange flowige Downhillpassage überwiegt und so sind auch die letzten Meter kein Problem. Abwärts geht es dann über den super flowigen Singletrail unterhalp dem Alpensträsschen über Lü und letztlich bis zum Kloster St. Johann in Müstair.


Perfektes Timing, denn das Postauto fährt gerade ein. Unsere Tour beenden wir hier und fahren mit dem Postauto und Zug zurück nach Scuol. Das bikerfreundliche Bahn- und Postautonetz ermöglichte uns eine unbeschwerte Biketour in der Nationalparkregion.

Die Bike-Region Scuol Samnaun Val Müstair kann sich sehen lassen. Die Landschaft, welche mit Kanada stark zu verwechseln ist, ist sehr wild und einzigartig. Wir kommen wieder, um weitere Trails zu entdecken.
Touren-Highlights Scuol Samnaun Val Müstair
Mehr Infos zu den 5 Top-Bikedestinationen in Graubünden findest du auf www.graubuenden.ch/bike

Supertrail-Rides
Mit Supertrail-Rides seid ihr bestens unterwegs! Das Team führt euch zu den spektakulärsten Trails der besten Spots in Europa. Ihre Base ist in Scuol in ihrer Bike Villa. Von Scuol aus sind zehn erstklassige Bikespots schnell und einfach zu erreichen. Diese zentrale Lage macht Scuol als Singletrail Paradies einzigartig. Bis zu 17 Personen können in der Bike Villa in drei Apartments unterkommen. Das Motto von Supertrail-Rides: „Maximaler Singletrail-Anteil, unvergessliche Touren- und Enduro-Erlebnisse“. Preis ab 65 CHF inklusive Frühstück pro Nacht. Für drei Tage Guiding, Bike-Shuttle und einmal BBQ seid ihr inklusive zwei Übernachtungen mit Frühstück sogar schon bei 390 CHF mit dabei. Weitere Informationen findet ihr auch unter http://www.supertrail-rides.com
Hinweis der Redaktion: Wir wurden von der Destination Graubünden Bike zu diesem Aufenthalt eingeladen – Vielen Dank dafür. Unsere Leser dürfen sicher sein, dass wir stets unsere Ansichten und Begeisterungen vertreten.